Es gibt verschiedene Arten von Dachstühlen, die in der Bauweise und Konstruktion variieren. Hier sind drei grundlegende Typen von Dachstühlen und einige ihrer charakteristischen Merkmale. Als Dachstuhl wird die Konstruktion geneigter Dächer bezeichnet, die vom Zimmermann errichtet wird.
Die drei wichtigsten Arten des Dachstuhls
Sparrendachstuhl:
Merkmale: Der Sparrendachstuhl ist der am häufigsten verwendete Dachstuhltyp. Er besteht aus schrägen Sparren, die sich von der Traufe zum First erstrecken. Pfetten, die horizontal zwischen den Sparren verlaufen, bilden die untere Kante des Dachs. Ein waagerecht liegender Balken der Balkendecke und zwei schräge Balken, die in einem Winkel zwischen 35 und 60 Grad stehen, bilden bei einem Sparrendach ein festes Dreieck. Der Dachraum bleibt bei dieser Konstruktion verstrebe- und stützenfrei. Sparrendächer sind geeignet für Dachbreiten von bis zu 8 m und Sparren von weniger als 4,50 m.
Anwendung: Sparrendachstühle sind für geneigte Dächer wie Satteldächer typisch. Sie sind einfach zu konstruieren und bieten eine solide Struktur.
Kehlbalkendachstuhl:
Ebenfalls ein Sparrendach ist das Kehlbalkendach, welches sich für Dachbreiten von über 8 m und Sparrenlängen von über 4,50 m. Der Kehlbalken ist ein waagerechter Balken, der die Sparren abstützt, damit sie nicht durchbiegen können. Dieser Kehlbalken muss hoch genug angebracht werden, um eine ausreichende Kopfhöhe zu sichern, sofern ein Dachausbau vorgesehen ist. Im Kehlbalkendachstuhl werden zusätzlich zu den Sparren waagerechte Kehlbalken eingeführt, die die Wände des Gebäudes stützen. Dies ermöglicht es, den Raum im Dachgeschoss zu nutzen, ohne die unteren Wände zu stören.
Anwendung: Kehlbalkendachstühle eignen sich gut für den Ausbau von Dachgeschossen, da der Raum unter den Kehlbalken genutzt werden kann.
Pfettendachstuhl:
Merkmale: Der Pfettendachstuhl besteht aus waagerechten Pfetten, die parallel zum Boden verlaufen und die Last des Dachs tragen. Über den Pfetten befinden sich schräge Sparren, die die Dachhaut unterstützen. Das Pfettendach eignet sich für jeden Grundriss. Am Fist stützen sich die Sparren bei dieser Konstruktion nicht gegenseitig, sondern liegen auf waagerechten Balken wie Firstbalken, Fußpfette und Firstpfette. Eine Mittelpfette wird nötig, wenn die Sparrenlänge 4,50 m übersteigt. In der Regel werden die Pfetten von senkrechten Holzstützen getragen. Diese können einen Dachausbau erschweren, obwohl gleichzeitig größere Dachflächenfenster eingebaut werden können als bei anderen Sparrendächern. Zudem werden die Stützen gelegentlich auch als optisches Highlight in den Dachausbau einbezogen.
Anwendung: Pfettendachstühle werden oft bei größeren Spannweiten verwendet und sind typisch für Hallen oder Gebäude mit weitläufigen Dachflächen.
Worauf kommt es bei einem Dachstuhl an?
Tragfähigkeit: Ein Dachstuhl muss die Last des Dachs, Schnees, Windes und möglicher anderer Belastungen tragen können. Die Tragfähigkeit hängt von der Auswahl der Materialien und der Konstruktion ab.
Neigung und Form: Die Neigung des Dachs beeinflusst nicht nur das ästhetische Erscheinungsbild, sondern auch die Funktionalität. Die Dachform, sei es ein Satteldach, Walmdach oder Mansarddach, bestimmt die Komplexität der Dachkonstruktion.
Dachstuhlmaterialien: Die Auswahl der Materialien für den Dachstuhl, einschließlich der Sparren, Pfetten und anderer Tragelemente, beeinflusst die Haltbarkeit, Wartung und Ästhetik des Dachs.
Wärmedämmung: Ein effektiver Dachstuhl berücksichtigt auch die Wärmedämmung, um Energieeffizienz und Behaglichkeit im Inneren des Gebäudes zu gewährleisten.
Bauplanung und Statik: Die Planung und Berechnung der Statik sind entscheidend, um sicherzustellen, dass der Dachstuhl den bauphysikalischen Anforderungen entspricht und den Belastungen standhalten kann.
Ein gut gestalteter und solide gebauter Dachstuhl ist entscheidend für die Langlebigkeit und Funktionalität eines Gebäudes. Bei der Planung und Konstruktion sollte immer auf die spezifischen Anforderungen des Bauvorhabens geachtet werden.