Fernwärme ist eine Form der Energieversorgung, bei der Wärme in einem zentralen Kraftwerk oder einer Heizanlage erzeugt und über ein Netz von isolierten Rohren an entfernte Verbraucher verteilt wird. Diese Verbraucher können Wohngebäude, Gewerbebetriebe, Industrieanlagen und öffentliche Einrichtungen sein. Fernwärme wird häufig für Heizung, Warmwasserbereitung und Prozesswärme verwendet und bietet eine effiziente und umweltfreundliche Alternative zu dezentralen Heizsystemen. Trotz einiger Herausforderungen bietet Fernwärme zahlreiche Vorteile in Bezug auf Effizienz, Umweltfreundlichkeit und Versorgungssicherheit und trägt zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zur nachhaltigen Entwicklung bei.
Funktionsweise von Fernwärme
Wärmeerzeugung: Die Wärmeerzeugung erfolgt in einem zentralen Kraftwerk oder einer Heizanlage durch Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Erdgas, Öl oder Kohle, durch Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Biomasse oder Geothermie oder durch Abwärme aus industriellen Prozessen.
Wärmeübertragung: Die erzeugte Wärme wird über ein Netz von isolierten Rohren, die als Fernwärmeleitungen bezeichnet werden, zu den Verbrauchern transportiert. Die Rohre können unterirdisch verlegt sein, um Wärmeverluste zu minimieren, und werden in der Regel von einem Wärmeträgermedium wie Wasser oder Dampf durchströmt.
Wärmeabgabe: An den Verbraucherstandorten wird die Fernwärme über Wärmetauscher in das lokale Heizsystem eingeleitet. Dort wird die Wärme zur Raumheizung, Warmwasserbereitung oder für industrielle Prozesse genutzt. Nach der Wärmeabgabe wird das abgekühlte Wärmeträgermedium zurück zum Kraftwerk oder zur Heizanlage gepumpt, um erneut erwärmt zu werden.
Vorteile von Fernwärme
Effizienz: Durch die zentrale Wärmeerzeugung und den Transport über ein Netzwerk von Fernwärmeleitungen kann Fernwärme effizienter sein als dezentrale Heizsysteme, da Wärmeverluste minimiert werden.
Umweltfreundlichkeit: Fernwärme kann durch den Einsatz von erneuerbaren Energien oder Abwärme aus industriellen Prozessen klimafreundlicher sein als Heizsysteme, die auf fossilen Brennstoffen basieren.
Versorgungssicherheit: Da Fernwärme über ein Netzwerk von Leitungen verteilt wird, bietet sie eine zuverlässige Versorgung, auch bei Ausfällen einzelner Wärmeerzeuger.
Flexibilität: Fernwärme kann für verschiedene Zwecke genutzt werden, darunter Raumheizung, Warmwasserbereitung und industrielle Prozesse, und kann an die spezifischen Anforderungen der Verbraucher angepasst werden.
Herausforderungen bei Fernwärme
Investitionskosten: Der Aufbau eines Fernwärmenetzes erfordert beträchtliche Investitionen in Infrastruktur und Technologie, was eine Herausforderung für Energieversorgungsunternehmen und Gemeinden darstellen kann.
Abhängigkeit von externen Quellen: Fernwärme ist in hohem Maße von der Verfügbarkeit und Preisgestaltung der Brennstoffe oder Energiequellen abhängig, die zur Wärmeerzeugung verwendet werden.
Wärmeverluste: Obwohl Fernwärmeleitungen isoliert sind, können dennoch Wärmeverluste auftreten, insbesondere bei langen Transportwegen oder in älteren Leitungssystemen.
Welche Vor- und Nachteile hat Fernwärme?
Durch die Nutzung einer Fernheizung kann auf einen Heizkessel oder eine Lagerstätte für Brennstoffe verzichtet werden. Die Fernwärme gelangt direkt über das Fernwärmenetz zum Verbraucher und steht ganzjährig zur Verfügung. Dadurch gilt Fernwärme in Immobilien als unkompliziert und wartungsarm. Abgase fallen durch diese Art der Erzeugung beim Verbraucher ebenfalls nicht an.
Fernwärme ist zumeist günstiger als Strom, gilt aber im Gegensatz zu Öl oder Gas als vergleichsweise teuer. Es gibt nur wenige Anbieter, welche Fernwärme zur Verfügung stellen. Durch diesen Monopolstatus entstehen hohe Preise. Jedoch wird für die Nutzung von Fernwärme in Immobilien weniger Energie benötigt. Dadurch relativiert sich der höhere Preis häufig.