Bei einer Flucht- oder Baulinie handelt es sich um eine Baufluchtlinie, die eine gerade Linie der Bebauung sicherstellt. Alle Gebäude stehen in einer Fluchtlinie. Baulinien werden als Vorder- und Seitengrenzen oder sogar als geschlossener Flächenumriss definiert. Dadurch engen Baulinien den Gestaltungsspielraum des Bauherren entscheidend ein.
Die Festlegung von Fluchtlinien in Bebauungsplänen hat mehrere wichtige Funktionen
Stadtbildgestaltung: Fluchtlinien tragen dazu bei, ein einheitliches und ästhetisch ansprechendes Stadtbild zu schaffen, indem sie die Ausrichtung und Platzierung von Gebäuden entlang von Straßen regeln.
Verkehrssicherheit: Durch die Festlegung von Fluchtlinien wird die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht, da sie die Sichtverhältnisse verbessern und eine klare Abgrenzung zwischen öffentlichen und privaten Bereichen schaffen.
Schaffung von Freiräumen: Indem sie den Raum für den Bau von Gebäuden begrenzen, ermöglichen Fluchtlinien auch die Schaffung von Freiflächen entlang von Straßen, die für Fußgängerwege, Grünflächen oder andere öffentliche Einrichtungen genutzt werden können.
Aus Sicht der Städteplanung dienen Baulinien dazu, ein einheitliches Siedlungsmuster zu gewährleisten. Des Weiteren werden die Baulinien bei einer Lückenbebauung genutzt, um die einheitliche Bauflucht beizubehalten.
Umsetzung von Fluchtlinien
Die genaue Festlegung von Fluchtlinien erfolgt im Rahmen von Bebauungsplänen, die von den örtlichen Stadtplanungsbehörden erstellt werden. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie zum Beispiel die Art der Straße, die angrenzende Bebauung, städtebauliche Leitbilder sowie Verkehrsanforderungen.