Die Geschosshöhe bezeichnet den vertikalen Abstand zwischen der Oberkante des Fußbodens eines Geschosses und der Oberkante des Fußbodens des darüber
liegenden Geschosses. Bei Gebäuden ohne darüber liegendes Geschoss (z.B. im Dachgeschoss) wird die Geschosshöhe bis zur Oberkante der Decke gemessen. Die Geschosshöhe ist ein wichtiger Parameter in der Bauplanung und Architektur, da sie die Raumwirkung, Nutzbarkeit und Wohnqualität eines Gebäudes wesentlich beeinflusst.
Berechnungsgrundlagen der Geschosshöhe
Die Geschosshöhe umfasst die Höhe des nutzbaren Raums sowie die Dicke der Decken- und Bodenaufbauten. Sie setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
Raumhöhe (lichte Höhe): Der vertikale Abstand zwischen dem fertigen Fußboden und der fertigen Decke eines Raumes. Dies ist die nutzbare Höhe innerhalb eines Geschosses.
Deckenaufbau: Die Gesamtdicke der Decke, einschließlich tragender und nicht tragender Elemente, Dämmungen und Bodenbeläge.
Typische Geschosshöhen
Wohngebäude: In Wohngebäuden variiert die Geschosshöhe üblicherweise zwischen 2,40 Metern und 3,00 Metern, wobei Neubauten häufig eine Höhe von etwa 2,50 bis 2,70 Metern aufweisen.
Gewerbebauten: In Büro- und Gewerbebauten sind Geschosshöhen oft größer, um technischen Installationen und einer besseren Belüftung gerecht zu werden. Sie liegen häufig zwischen 3,00 Metern und 4,50 Metern.
Öffentliche Gebäude: Schulen, Krankenhäuser und andere öffentliche Gebäude können noch höhere Geschosshöhen aufweisen, um spezifischen Anforderungen gerecht zu werden.
Bedeutung der Geschosshöhe
1. Wohnqualität: Eine ausreichende Geschosshöhe trägt zu einem angenehmen Raumgefühl und einer besseren Luftzirkulation bei. Niedrige Geschosshöhen können klaustrophobisch wirken, während höhere Geschosse eine großzügige und luftige Atmosphäre schaffen.
2. Nutzbarkeit: In Gewerbe- und Bürogebäuden beeinflusst die Geschosshöhe die Flexibilität der Raumgestaltung und die Möglichkeit zur Installation technischer Systeme wie Beleuchtung, Klimaanlagen und Lüftung.
3. Architektonische Gestaltung: Die Geschosshöhe ist ein wesentliches Element der architektonischen Gestaltung und beeinflusst die Proportionen und das Erscheinungsbild eines Gebäudes.
4. Bauvorschriften: In vielen Ländern und Regionen gibt es gesetzliche Mindestanforderungen an die Geschosshöhe, um sicherzustellen, dass Räume ausreichend belüftet und beleuchtet werden können und eine angemessene Wohn- und Arbeitsqualität bieten.
5. Wirtschaftlichkeit: Höhere Geschosse erhöhen die Baukosten, da mehr Material und eine stärkere Struktur erforderlich sind. Daher ist es wichtig, eine Balance zwischen Komfort und Kosten zu finden.
Einfluss auf die Immobilienbewertung
Die Geschosshöhe kann die Immobilienbewertung beeinflussen, da höhere Geschosse oft als attraktiver empfunden werden und eine bessere Raumqualität bieten. Besonders in repräsentativen Bauten oder luxuriösen Wohngebäuden sind großzügige Geschosshöhen ein Qualitätsmerkmal.
Beispielrechnung
Angenommen, die lichte Höhe eines Wohnraums beträgt 2,50 Meter und der Deckenaufbau ist 0,30 Meter dick. Dann ergibt sich die Geschosshöhe wie folgt:
Geschosshöhe = lichte Höhe + Deckenaufbau = 2,50m + 0,30m = 2,80m