Als Abwasser bezeichnet man das Wasser, das aus Haushalten, Industrie und Landwirtschaft stammt und in die Kanalisation geleitet wird. Es besteht aus verschiedenen Bestandteilen wie Lebensmittelresten, Fäkalien, Urin, Toilettenpapier, Ölen, Chemikalien und vielem mehr. Es gibt zwei Arten von Abwasser: Brauchwasser und Regenwasser. Brauchwasser stammt aus Waschmaschinen, WC´s, der Dusche oder der Spüle und wird über die öffentliche Kanalisation entsorgt.
Regenwasser hingegen stammt vom Dach oder vom Grundstück eines Gebäudes und fließt normalerweise in den Abfluss oder wird in einer Regentonne gesammelt.
Sammelkanalisation und Klärgrube
Die öffentliche Kanalisation, auch als Sammelkanalisation bezeichnet, ist ein System von Rohren und Pumpstationen, diese sammelt das Abwasser von Straßen und Häusern und transportiert es zu Kläranlagen oder Regenrückhaltebecken. Neben der Sammelkanalisation ist auch die Entsorgung über eine eigene Klärgrube eine Möglichkeit, von der Hausbesitzer zuweilen Gebrauch machen.
Gemeindekläranlagen
Konventionelle kommunale Kläranlagen verfügen heute über eine dreistufige Abwasserbehandlung, die jedoch nicht für die Beseitigung von organischen Mikroverunreinigungen wie Arzneimittelrückstände ausgelegt ist. Diese Verunreinigungen gelangen häufig über das gereinigte Abwasser in die Oberflächengewässer. Um dies zu verhindern, sind heute einzelne große Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe ausgestattet, um das breite Spektrum an organischen Mikroverunreinigungen zu reduzieren. Die unerwünschten Stoffe werden bei diesem Prozess in den Klärschlamm überführt.
In Deutschland machen diese Gemeindekläranlagen nur 0,7 Prozent des Gesamtstromverbrauchs aus, erzeugen jedoch über ein Drittel des benötigten Stroms durch eigene Blockheizkraftwerke. Eine Erhöhung der Energieeffizienz und -erzeugung auf Kläranlagen ist heute noch immer eine wichtige Herausforderung.
Das Umweltbundesamt führt eigene Projekte durch und unterstützt auch die Vorhaben in der Forschung zur Verbesserung der Stoffelimination auf Kläranlagen. Auch zur Erhöhung der Energieeffizienz und zur Reduzierung des Stromverbrauchs. Die Abwassertechnik insgesamt zu optimieren und anspruchsvolle Anforderungen für Abwasser zu definieren, das zur Wiederverwertung vorgesehen ist, wurde hier ebenfalls als Ziel gesetzt.
Wiederverwendung von Regenwasser
Regenwasser wird oft wiederverwendet, um Trinkwasser zu sparen. Es kann für die Bewässerung von Pflanzen und Gärten genutzt werden oder man lässt es einfach in den Boden versickern, um die Kanalisation zu entlasten. Bei der Verwendung von Regenwasser gibt es zwei Systeme: das Mischsystem und das Trennsystem.
Das Mischsystem
Im Mischsystem wird das Regenwasser zusammen mit dem Brauchwasser in der Sammelkanalisation oder der eigenen Klärgrube entsorgt. Das bedeutet, dass das Regenwasser nicht wiederverwendet wird, sondern mit dem Brauchwasser vermischt wird.
Das Trennsystem
Im Trennsystem wird das Regenwasser unabhängig vom Brauchwasser gesammelt und wiederverwendet oder durch eine Sickergrube ins Erdreich geleitet. Dadurch wird das Regenwasser getrennt von den Schadstoffen und Verunreinigungen, die im Brauchwasser enthalten sein können.
Veränderungen schafft Verbesserung
In den letzten 40 Jahren hat Deutschland große Anstrengungen unternommen, um die Wirksamkeit der Abwasserbehandlung zu verbessern. Diese Bemühungen haben dazu beigetragen, dass wichtige Umweltprobleme wie der Eintrag von sauerstoffzehrenden Stoffen und Nährstoffen in Gewässer deutlich reduziert wurden. Als Ergebnis dieser Maßnahmen hat sich der Zustand der Gewässer in Deutschland erheblich verbessert.
Fazit
Abwasser ist ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens, der oft unbemerkt bleibt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Abwasser zu entsorgen und zu wiederverwenden. Das Trennsystem ist eine effektive Methode, um Regenwasser wiederzuverwenden und die Kanalisation zu entlasten.