Das Erdgeschoss ist ein grundlegendes architektonisches Konzept in Gebäuden, das eine Schlüsselrolle in der Raumplanung und Nutzung von Immobilien spielt. Es bezeichnet die Ebene eines Gebäudes, die sich auf der Höhe der Erdoberfläche befindet und in unmittelbarem Zugang zu dieser steht. In vielen Ländern wird das Erdgeschoss als Hauptebene betrachtet und beherbergt oft wichtige Räume für den täglichen Gebrauch.
Merkmale des Erdgeschosses
Zugänglichkeit: Das Erdgeschoss ist in der Regel über den Haupteingang eines Gebäudes zugänglich und bietet einen direkten Zugang zur Straße oder zu Außenbereichen.
Funktionale Nutzung: Im Erdgeschoss finden sich häufig Räume mit hoher Nutzungsfrequenz, wie Wohnzimmer, Küche, Esszimmer, Empfangsbereiche, Geschäfte oder Büros. Diese Räume sind oft öffentlich zugänglich und dienen als Schnittstelle zwischen dem privaten und dem öffentlichen Raum.
Barrierefreiheit: Aufgrund seiner Zugänglichkeit ist das Erdgeschoss in vielen Fällen barrierefrei gestaltet, um Menschen mit eingeschränkter Mobilität den Zugang zu erleichtern.
Architektonische Gestaltung: Die architektonische Gestaltung des Erdgeschosses kann je nach Zweck und Nutzung des Gebäudes variieren. In Wohngebäuden kann das Erdgeschoss beispielsweise großzügige Wohnbereiche oder Gemeinschaftsräume beherbergen, während in Geschäftsgebäuden Verkaufsräume oder Büros zu finden sind.
Sicherheit: Aufgrund seiner Nähe zum Boden und seiner Zugänglichkeit ist das Erdgeschoss oft ein wichtiger Bereich in Bezug auf Sicherheitsaspekte. Dies umfasst den Schutz vor unbefugtem Zutritt sowie die Einhaltung von Brandschutz- und Fluchtwegbestimmungen.
Variationen des Erdgeschosses
Hochparterre: Ein Hochparterre ist eine Variante des Erdgeschosses, das sich oberhalb des Straßenniveaus befindet und oft über eine Treppe oder Rampe erreichbar ist.
Souterrain: Ein Souterrain liegt unterhalb des Straßenniveaus und kann ebenfalls als Teil des Erdgeschosses betrachtet werden, obwohl es oft eine andere Funktion oder Nutzung als die oberen Etagen hat.
Das Erdgeschoss spielt eine zentrale Rolle in der Architektur und Nutzung von Gebäuden, da es den direkten Kontakt zur Umgebung herstellt und wichtige funktionale Bereiche beherbergt. Seine Gestaltung und Nutzung werden durch verschiedene Faktoren wie Zweck des Gebäudes, lokale Bauvorschriften und individuelle Präferenzen durch den Architekten bestimmt.
DIN Normen bei Erdgeschossen
Der Rauminhalt, definiert in der DIN-Norm 277, wird neben der Grundfläche zur Wirtschaftlichkeitsberechnung (Kauf-/Mietpreise, Herstellungskosten) und zur Nutzungsfähigkeit benötigt. Rauminhalt wird synonym zum Volumen genutzt und wird bei Gebäuden, Gebäudeteilen, Bauwerken und Teilen von Bauwerken angewendet. Beim umbauten Raum wird häufig die DIN 277/1950 angewendet, wenngleich diese Norm bereits durch den Bruttorauminhalt (BRI) ersetzt worden ist. Der umbaute Raum von Gebäuden/Bauwerken, der durch äußere Begrenzungsflächen inklusive Putz und Wärmedämmung umschlossen wird, ist voll anzurechnen. Der Brutto-Rauminhalt definiert sich per DIN-Norm 277/87 als Rauminhalt von Baukörpern abzüglich Fundament, wobei nicht ausgebaute Dachräume, Erdgeschoss-Rohbaumaße sowie Dachaußenflächen fürs Kalkulieren der Gebäudegrundfläche gesondert zu beachten sind.