Wer ein Haus baut oder kauft, benötigt meistens eine Immobilienfinanzierung, denn nur wenige Bauvorhaben oder Hauskäufe können komplett mit Eigenkapital finanziert werden. Bei der Immobilienfinanzierung geht es um hohe Summen, und es wird eine finanzielle Bindung über viele Jahre, meist sogar Jahrzehnte, eingegangen. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich vor der weitreichenden Entscheidung für eine Art der Immobilienfinanzierung Tipps zu holen, um das Haus möglichst günstig zu finanzieren.
Wie funktioniert eine Immobilienfinanzierung?
Eine Immobilienfinanzierung funktioniert generell genauso wie jede andere Finanzierung. Der Bauherr leiht sich den fehlenden Betrag bei einem Kreditinstitut und zahlt das Geld in monatlichen Raten über einen langen Zeitraum zurück. In den monatlichen Raten sind ein Tilgungs- und ein Zinsteil enthalten. Unterschiede zu anderen Finanzierungsarten ergeben sich aus:
- der Höhe der Kreditsumme
- der langen Laufzeit des Kreditvertrags
- der Zweckgebundenheit
- der Eintragung einer Grundschuld ins Grundbuch
Immobilienkredite werden für hohe Summen vergeben, da die Bank im Gegenzug durch die Eintragung einer Grundschuld ins Grundbuch ausreichende Sicherheiten erhält. Baufinanzierungen laufen oft über 15 bis 20 Jahre und sind außerdem zweckgebunden, sodass die geliehene Summe nicht für andere Anschaffungen verwendet werden darf.
Immobilienfinanzierung Tipps: Wie findet man das günstigste Darlehen?
Die Konditionen, zu denen das Baudarlehen vergeben wird, sind bei einem derart langfristigen Kredit entscheidend. Bereits geringste Zinsdifferenzen summieren sich über eine Laufzeit von 20 Jahren zu mehreren Tausend Euro. Aus diesem Grund sollte man bei der Immobilienfinanzierung Tipps beachten, um das Kreditangebot mit den besten Konditionen zu finden.
Immobilienfinanzierung Tipps: Nutzung von Online-Vergleichen
Um sich einen Überblick über die Kreditangebote zu verschaffen, eignen sich die Vergleichs-Portale im Internet. Es sind einige Angaben über die persönliche und finanzielle Situation erforderlich, und dann erhält der Bauherr einen Überblick über die Angebote von mehr als 20 Banken. Nun kann er die Konditionen vergleichen.
Beim Vergleich der Konditionen sollte man folgende Werte beachten:
- Effektivzins
- Möglichkeiten der Sondertilgung
- Dauer der Sollzinsbindung
Wie teuer ist die Immobilienfinanzierung?
Der Effektivzins enthält den Sollzins, aber auch die mit der Immobilienfinanzierung anfallenden Nebenkosten, die die Bank berechnet. Zu diesen Nebenkosten gehören
- Bearbeitungsgebühren
- Restschuldversicherung
- Bereitstellungskosten
Alle im Online-Vergleich genannten Kreditangebote müssen eine Angabe zum Effektivzins enthalten, damit die Bankkunden die nötige Transparenz erhalten, bevor sie sich für ein Angebot entscheiden.
Immobilienfinanzierung Tipps zur Sondertilgung
Möglichkeiten zur Sondertilgung bieten den Kreditnehmern die Chance, den Immobilienkredit schneller als geplant zurückzuzahlen, ohne dafür eine Ausfallentschädigung an die Bank zahlen zu müssen. Die meisten Kreditverträge enthalten die Option, jährlich einen bestimmten Prozentsatz der Kreditsumme als Sondertilgung abzahlen zu dürfen. Läuft die Immobilienfinanzierung länger als 10 Jahre, können die Kreditnehmer nach zehn Jahren ein Sonderkündigungsrecht in Anspruch nehmen. Dann ist es möglich, den Kredit ganz zurückzuzahlen oder eine Anschlussfinanzierung zu günstigeren Konditionen zu realisieren.
Immobilienfinanzierung Tipps: Welchen Einfluss hat die Sollzinsbindung?
Die Sollzinsbindung legt fest, wie lange der vereinbarte Zinssatz gilt und ist mit der Laufzeit des Kreditvertrags identisch. Da sich derzeit das Zinsniveau auf einem historischen Tiefpunkt befindet, sollte eine möglichst lange Sollzinsbindung festgelegt werden. Wer allerdings über den gesamten Finanzierungszeitraum von 20 Jahren oder sogar länger eine Zinsbindung wünscht, muss mit Zinsaufschlägen rechnen. Dennoch dürfte sich die lange Festlegung auf das derzeitige Zinsniveau lohnen, denn es wird bereits mittelfristig mit steigenden Zinsen gerechnet.
Wie realisiert man eine günstige Immobilienfinanzierung?
Es ist empfehlenswert, sich bei der Immobilienfinanzierung online auf einem Vergleichs-Portal einen Überblick über die Konditionen möglichst vieler Banken zu verschaffen. Dabei muss man beachten, dass man nur dann passende Kreditangebote angezeigt bekommt, wenn man korrekte Angaben hinsichtlich der privaten und persönlichen Situation gemacht hat. Denn wenn man sich für ein Kreditangebot entscheidet, muss man seine Angaben durch entsprechende Unterlagen verifizieren:
- Gehaltsnachweise
- Arbeitsvertrag
- Nachweis des Eigenkapitals
Selbstverständlich ist es auch nach wie vor sinnvoll, sich ein Angebot seiner Hausbank einzuholen. Die Immobilienfinanzierung kommt dann problemlos zustande, wenn man über ausreichendes Einkommen verfügt, um die monatlichen Raten zu bezahlen, und die geforderte Eigenkapitalquote nachweisen kann. Meist verlangen die Banken, dass man 20 bis 30 Prozent der Bau- oder Kaufsumme durch Eigenkapital finanzieren kann.
Immobilienfinanzierung und Immobilienbewertung
Es ist hilfreich, ein professionelles Immobiliengutachten vorzuweisen, wenn man mit der Bank über die Finanzierung einer Bestandsimmobilie verhandelt. Mit dem Sachverständigengutachten kann man nachweisen, dass der Kaufpreis dem Wert der Immobilie entspricht und somit die Immobilie eine ausreichende Sicherheit für die Bank darstellt. Banken versuchen, das Kreditausfallrisiko bei der Immobilienfinanzierung so gering wie möglich zu halten. Sie sind deshalb daran interessiert, dass das finanzierte Haus auch den entsprechenden Wert hat. Ein Immobiliengutachten erleichtert die Verhandlungen mit der Bank und kann sogar bewirken, dass man besonders günstige Konditionen eingeräumt bekommt.
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